Dieser Jemand ist Jana Kubischik, Gründerin des Amazing Crocodile Concept Stores in Berlin Prenzlauerberg. Die studierte Innenarchitektin, die seit 2 Jahre mit COCOLI zusammenarbeitet, erzählt im Interview wie das Ladenkonzept entstanden und warum sie aufstrebende Designer mit renommierten Marken wie Petite Friture, Position Collective, Valerie Objects or Emko in ihrem Store zusammen präsentiert.

COCOLI: Wie bist du das erste Mal auf die Idee gekommen, The Amazing Crocodile zu gründen? 

AC: Bevor ich meine Arbeit als Innenarchitektin aufgenommen habe, habe ich zusammen mit meiner Schwägerin ein Kinderladen im Prenzlauer Berg betrieben. Wir hatten bereits zu dieser Zeit ein sehr farbenfrohes Sortiment. Unsere Produkte zeichneten sich durch lebendige Farben und ein modernes Design aus, anstatt der üblichen pastellfarbenen Artikel mit Bärchen und Entchen. Unser Sortiment stammte hauptsächlich aus Skandinavien, den Niederlanden, Frankreich und Belgien. Als unsere eigenen Kinder aus dem Baby- und Kleinkindalter herauswuchsen, entschieden wir uns, den Laden zu schließen und die Marke zu verkaufen. Anschließend habe ich meine Arbeit als Innenarchitektin aufgenommen. Zuvor hatte ich Architektur studiert und entdeckte mein Interesse an Ladenkonzepten. Mir bereitete es schon immer Freude, nach einzigartigen Produkten zu suchen. Das gehört auch zu meinem Job als Innenarchitektin, da ich immer nach speziellen Produkten für meine Kunden suche. Wenn man seinen eigenen Laden betreibt, kann man sein eigenes Konzept gestalten und Produkte auswählen. Im Laufe der Jahre reifte in mir die Idee, einen Laden für Möbel und Wohnaccessoires zu eröffnen, was zu meiner Tätigkeit als Interior Designerin passt. Reisen nach Holland zur Dutch Design Week und der Besuch von Ateliers junger Designer verstärkten diesen Gedanken. Die Möglichkeit, die Kreativität dieser Designer kennenzulernen und sich mit ihnen über zukünftige Projekte auszutauschen, war inspirierend. Im Jahr 2014 begann ich mit der Planung meines eigenen Ladens.

COCOLI: Du verbindest dein Ladenkonzept mit deinem eigentlichen Beruf: Inneneinrichterin. 

AC: Ja, genau. Vor allem entwickele ich Konzepte für Privatwohnungen. Aufgrund der Corona-Pandemie hatte ich viele Aufträge als Innenarchitektin. In dieser Zeit war die Eröffnung meines Ladens auf Eis gelegt. Die meisten Projekte waren sehr interessant und es gab selten schlechte Projekte.

COCOLI: Kommen die meisten Kunden in deinen Laden, um einzukaufen, oder kommen sie auch, um dich als Innenarchitektin zu buchen? 

AC: Hauptsächlich kommen die Leute, um einzukaufen. Einige kommen, um sich bestimmte Produkte anzusehen. Ein Beispiel: Von Valerie Objects bin ich wahrscheinlich der einzige Laden in Berlin, der viele ihrer Produkte ausstellt. Dazu gehören Wandlampen und Produkte von Designern wie Muller van Severen. Diese Produkte sind hier relativ beliebt, daher kommen viele Leute zu mir. Aber natürlich kommen auch Leute, die mich als Innenarchitektin buchen möchten. Die meisten meiner Kunden in meinem Laden kaufen jedoch eher kleinere Artikel wie Wohnaccessoires und Spiegel. Bei den Marken in meinem Sortiment kann ich nicht alles ausstellen, daher bestelle ich manchmal Artikel auf Bestellung. 

COCOLI: Achtest du bei der Auswahl deiner Produkte darauf, dass die Materialien nachhaltig oder lokal sind? 

AC: Es ist nicht unbedingt in meinem Konzept verankert, aber es ist schwer zu vermeiden. Die meisten Firmen in meinem Sortiment produzieren in Europa, einige Produkte stammen aus Asien. Die meisten meiner Produkte sind jedoch europäischer Herkunft. Einige Berliner Firmen, wie Objekte unserer Tage, produzieren ausschließlich in Deutschland. Valerie Objects produziert in Europa, und New Tendency produziert in Deutschland. Ein Großteil meiner Artikel wird in Europa hergestellt, und viele der handgefertigten Produkte sind nachhaltig. 

„Kunst inspiriert mich, besonders die Werke von David Hockney.“ 

COCOLI: Welche Herausforderungen ergeben sich bei der Einführung von unbekannten Designern in deinem Laden? 

AC: Ich habe viele unbekannte Designer in meinem Sortiment. Die Herausforderung besteht darin, dass die Leute anfangs oft skeptisch sind. Es dauert eine Weile, bis sich Produkte etablieren, insbesondere wenn sie noch nicht weit verbreitet sind. Das habe ich beispielsweise bei der großen Vertigo Lampe von Petite Friture erlebt. Sie sieht aus wie ein Hut und wurde bereits in vielen Zeitschriften und Anzeigen gezeigt. Je öfter die Leute solche Produkte sehen, desto vertrauter werden sie damit. Am Anfang hatten die Leute Bedenken und waren skeptisch. Das ändert sich jedoch, wenn Produkte bekannter werden. Die Herausforderung besteht darin, die Menschen von neuen Ideen und Farben zu überzeugen. Obwohl in Wohnzeitschriften viele bunte Designs zu sehen sind, sind die Menschen in ihren eigenen vier Wänden oft zurückhaltend und wählen weiße Wände.  

COCOLI: Was oder wer inspiriert dich in deinem Beruf, und welche Quellen der Inspiration haben Einfluss auf deine Arbeit? 

AC: Kunst inspiriert mich, besonders die Werke von David Hockney. Sein Gebrauch von kräftigen Farben und die Art, wie er Räume darstellt, haben Einfluss auf meine Arbeit. Seine Verwendung von unkonventionellen Perspektiven hat auch meine Arbeitsweise beeinflusst. Während meines Studiums haben mich Architekten wie Zaha Hadid und Daniel Libeskind inspiriert. Sie haben Gebäude mit ungewöhnlichen Formen entworfen, die nicht nur gerade Wände hatten. Auch andere Innen- und Produktdesigner inspirieren mich. Ich lese gerne Designzeitschriften und lasse mich von Grafikdesign und Farben beeinflussen. Reisen sind eine weitere Inspirationsquelle. Neue Eindrücke und Erlebnisse während meiner Reisen inspirieren mich ständig. 

COCOLI: Hast du ein Lieblingsstück in deinem Laden, das besonders einzigartig ist? 

AC: Oh, es gibt viele einzigartige Stücke, ich mag sie fast alle.

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